Tiergerechtes Zusammenleben von Kleintiere

Generell gilt: Kaninchen und Meerschweinchen sollten niemals alleine gehalten werden. Bei einer Kleingruppenhaltung sind wichtige Dinge zu beachten, die für das tiergerechte und friedliche Zusammenleben der Tiere ausschlaggebend sind.
Kaninchen und Meerschweinchen sind von Natur aus Herden- und Fluchttiere. Sie leben in der freien Natur mit vielen Tieren zusammen und ihre einzige Verteidigung ist, den Feind frühzeitig zu erkennen und die Flucht zu ergreifen. Daher benötigen sie Aussichtsplattformen mit verschiedenen Ebenen.

Zum Verstecken sind ein Sichtschutz und verschiedene Unterschlupfmöglichkeiten notwendig, die immer mindestens zwei Ein- bzw. Ausgänge haben sollten, damit kein Tier in die Enge getrieben werden kann. Das ist auch für die natürlichen Rangkämpfe innerhalb der Gruppe sehr wichtig. Hierzu eigenen sich z. B. Unterschlüpfe mit Liegeflächen, Häuser auch mit verschiedenen Ebenen auf dem Dach und Brücken.

Auch freistehendes Käfigzubehör wie Tränkenhalter und Kletterelemente strukturieren und gestalten das Freilaufgehege tiergerecht.

Gerne darf sich die Gestaltung des Freilaufgeheges von Zeit zu Zeit ändern, sodass die Tiere ihre Umgebung immer wieder neu erforschen können und etwas zu entdecken haben.

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Außenhaltung von Kaninchen im Winter!

Kaninchen fühlen sich draußen am wohlsten. Jedoch ist es wichtig, dabei einige Sache zu beachten, besonders wenn die Außentemperatur im zweistelligen Minusbereich liegt:

Gesunde Kaninchen verkraften Temperaturen von bis zu minus 20 Grad ohne Probleme. Voraussetzung dafür ist aber, dass sie bereits schon vorher einige Monate in der Außenhaltung verbracht haben, damit sich ein dickes und warmes Winterfell entwickeln konnte.

Wichtig: Chronisch-kranke, trächtige oder alte Kaninchen sollten im Winter im Haus gehalten werden. Auch akut-kranke Kleintiere sind in einer wärmeren Umgebung besser aufgehoben. Dabei ist zu beachten, dass kein abrupter Temperaturwechsel stattfindet, wenn die Tiere ins Haus geholt werden.

Das Winterdomizil
Zu einem winterfesten Gehege gehört ein überdachter Bereich, ein Schutzhäuschen sowie genug Auslauf. Bei langhaarigen Kaninchen sollte der komplette Außenbereich überdacht sein, damit sich keine Schneeklumpen am Fell bilden oder die Tiere zu nass werden und zu schnell auskühlen.

Kuschelzeit
Gerade bei kalten Temperaturen rücken Kaninchen gern zusammen und wärmen sich gegenseitig. Es ist daher sehr wichtig, dass Kaninchen bei der Außenhaltung im Winter mindestens zu zweit sind.

Wintersport
Auch im Winter brauchen Kaninchen genug Platz. Pro Tier ist ein Freilauf von mindestens 2 qm nötig, um sich warm zu hoppeln. Mit Hilfe von Häusern, Steinen, Holzblöcken oder -brettern kannst du ein abwechslungsreiches Außengehege schaffen. Das Umstellen der Elemente weckt die Neugierde der Kaninchen aufs Neue.

Warmes Heim
Ein gut isolierter Innenstall oder ein Schutzhäuschen in einem wetterfesten Innenraum, wie z. B. in einem Gartenhaus oder Schuppen, bietet deinen Kaninchen einen warmen Rückzugsort und schützt vor Zugluft, Wind, Regen und Schnee. Für eine gute Isolierung sorgen saugfähiges Einstreu, Stroh und Heu – bitte großzügig einstreuen. Kontrolliere täglich, ob alles trocken ist und tausche das Material ggf. aus.
Bitte beachte: Die nachträgliche Ausstattung von Ställen mit Styropor oder das komplette Abdecken der Ställe kann zu Schwitzwasser führen und zur Schimmelbildung im Inneren beitragen.

Bei Nässe
Im Herbst und Winter werden die Gehege schnell matschig. In dem Fall kann man Einstreu wie z. B. Stroh, Späne oder auch naturbelassenen Rindenmulch verteilen. Auch verschiedene Substrate für Terrarien eignen sich hervorragend dafür.

Aus den Augen…
Gerade im Winter verbringt man weniger Zeit im Garten und bei den Kaninchen. Von daher ist es wichtig, während der täglichen Fütterung und beim Saubermachen einen genauen Blick auf die kleine Freunde zu werfen. Achte dabei auf folgende Punkte:

  • Fressen die Kaninchen richtig und genug?
  • Sind sie lebhaft und neugierig?
  • Sind die Augen sowie auch das Kaninchen sauber (bitte auch den Po des Kaninchens kontrollieren)?
  • Hat das Kaninchen kleine Wunden?

Wenn sich deine Kaninchen gerne hochnehmen lassen, kannst du dies mit regelmäßiger Fellpflege verbinden und sie so noch genauer anschauen. Achte hierbei immer auf die richtige Haltetechnik, um Verletzungen zu vermeiden: eine Hand direkt hinter die Vorderpfoten im Brustbereich und eine Hand unter den Po des Kaninchens.

Kraftfutter
Spezielles Winterfutter hilft beim Aufbau von Winterfell und wertvollen Fettreserven. Bereits im Herbst kann z. B. Knollensellerie, Pastinake, Petersilienwurzel oder rote Beete gefüttert werden. Diese Gemüsesorten sind kalorienreich und helfen beim Aufbau von notwendigen Fettreserven. Auch verschiedene Kohlsorten eignen sich im Winter gut zur Fütterung, sollten jedoch nur in kleinen Portionen gegeben werden. Ein willkommener Snack zwischendurch sind unsere Nagertraum-Artikel.

Trinken
Gerade im Winter eignet sich ein großer Napf besser, denn größere Wassermengen brauchen länger, um einzufrieren.
Tipp: Durch das Hineinlegen eines Balles friert das Trinkwasser im Winter nicht so schnell ein, da mehr Bewegung im Wasser ist. An besonders kalten Tagen kann auch das Wärmekissen unter dem Napf platziert werden.
Trinkflaschen platzierst du am besten im isolierten Bereich des Hauses. Vorsicht ist bei starkem Frost geboten, denn dann können Mäulchen und Zunge am Metallrohr festfrieren. Dann sollte man lieber auf Trinkflaschen verzichten.

Wichtig
Vermeide es, deine Kaninchen zwischendurch immer mal ins Haus zu holen. Kaninchen können mit den großen Temperaturschwankungen nur sehr schwer umgehen und dadurch schneller krank werden.
Und generell gilt: Kaninchen sind sehr soziale Tiere und brauchen Artgenossen um sich herum. Halte daher niemals ein Kaninchen alleine!